Beton gehört zum guten Ton in der Architektur. Selten aber wird das Material so konsequent angewendet, wie es das portugiesische Architekturstudio Phyd Arquitectura mit diesem Haus in Moreira, in der Nähe von Porto, getan hat. Von aussen zeigt sich das Gebäude tough, verschlossen und kühl. Erst beim Betreten realisiert man: Im Inneren wirkt es hell, soft und freundlich.
Architektur: Phyd Arquitectura
Der Bau strahlt nicht gerade das aus, was wir uns gemeinhin unter südeuropäischem Flair vorstellen. Aber wie so oft bei cool wirkenden Typen lohnt sich auch hier der Blick hinter die Fassade. Denn das Haus mit 305 Quadratmetern Fläche in Moreira, Portugal, wurde von Phyd Arquitectura nach dem Prinzip Schildkröte gebaut: ein kleiner Panzer, in den man sich von der Aussenwelt zurückziehen und wo man es sich gemütlich machen kann. Das Haus besteht aus drei Pavillons, die einseitig mit Fensterfronten versehen und miteinander verbunden sind. Jedes Pavillonelement des zweistöckigen Gebäudes ist wie ein kleiner Bunker, rundum von Beton umhüllt. Was von aussen abweisend wirkt, hat grosse innere Werte: freundliche, helle und grosszügige Räume. Die unkonventionell eingesetzten Fenster sorgen für ein sanftes, diffuses Licht. Durch die streng geometrischen Formen entstehen immer wieder interessante An- und Durchblicke. Auch die Aussenhülle sieht immer wieder anders aus, je nach Standpunkt des Betrachters. Schliesslich werden hier quasi mehrere Häuser in einem zusammengefasst: Die Räumlichkeiten des Einfamilienhauses verteilen sich auf drei pavillonartige Komplexe, die sich offen gegenüberstehen.