In südlicher Landschaft, inmitten von Pinien und Zypressen, stellt man sich meist Häuser aus Stein vor. Für dieses wunderbare Haus entschloss sich Paulo Henrique Durão von Phyd jedoch für streng wirkenden, rohen, urbanen Beton in einer sehr flachen Gestaltung. Und erstaunlicherweise passt das hervorragend.
Architektur: Phyd
Bei der Beschreibung seines Hauses in Pedrógão zitiert der Architekt den portugiesischen Schriftsteller José Saramago (1922–2010). Dieser charakterisiert die Zeit als grossen Bildschirm, auf dem jedes Ereignis projiziert wird, vom ältesten bis zum aktuellsten. Und so finde sich auf diesem Bildschirm alles völlig ungeordnet nebeneinander, Ereignisse, Fakten, Menschen, so, als ob die Zeit auf der Projektionsfläche flach zusammengepresst worden wäre. Diese Idee der flachen Zeit hat den Architekten Paulo Henrique Durão zu diesem flachen Gebäude inspiriert. Für ihn ist die Architektur ein Instrument, um Orte, Topografien, Landschaften, Gebräuche und Persönlichkeiten einzufangen. Sein Betonhaus ist in eine Hügellandschaft eingebettet und bietet unter- und überirdisches Wohnen. Die grosse Terrasse integriert einen Swimmingpool. Der Übergang von Terrasse und Wohnbereich ist fliessend, Säulen und Glaswände bilden eine Art Unterschlupf. In der Nacht wird die Architektur kleiner, einerseits unbedeutender im Vergleich zur weiten, dunklen Umgebung, anderseits bedeutender in der Aufgabe, Schutz und Geborgenheit zu bieten.